Was bislang geschah ...

Eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse um den geplanten Containerhafen in Bohmte

Uns, der BI Ölinger Hafen, wurde in den letzten Tagen und im Zu- sammenhang mit der Geschäftsaufgabe der Fa. "Kanalumschlag Bohmte J. Zerhusen" vorgeworfen, wir würden „Verschwörungstheorien“ verbreiten.

 

Hier nun einige garantiert verschwörungsfreie Fakten:

 

Der geplante Hafen in Bohmte wird als „Containerhafen“ geplant, obwohl ein Containertransport an dem Standort sehr schwierig bis komplett unmöglich ist. Auf dem Weg nach Rotterdam sind mehr als 24 Brücken des Wesel-Datteln- und des Dortmund-Ems-Kanals für einen zweilagigen Containertransport zu niedrig. Ein einlagiger Transport deckt die Kosten nicht, ist daher auszuschließen. Brückenanhebungen erst Recht.

 

In Richtung Hamburg ist immerhin ein zweilagiger Transport für Schiffe unter 100 Metern Länge möglich. Ein zweilagiger Transport deckt die Kosten aber auch nicht und ist nur zu erhöhten Frachtraten möglich.

 

Alle Menschen, die wir gefragt haben und die keine Politiker, sondern mit der Containerschifffahrt konkret und  praktisch befasst sind (Schiffer, Reeder, Berufsverbände), haben bestätigt, dass ein Containerhafen an dieser Stelle keinen Sinn macht.

 

Und nun kommt die HWL, beruft sich auf eine regionale Befragung und behauptet, 50.000 Standardcontainer pro Jahr (im Gerichtsverfahren gegen Zerhusen wurden sogar 70.000 oder 1,4 Mio. TEU in den nächsten 20 Jahren veranschlagt) dort umschlagen zu wollen, was schon im ersten Jahr mehr ist, als der Regioport Weser in Minden für das Jahr 2025, sein 23. Betriebsjahr, prognostiziert (34.600 TEU). Der Regioport Weser liegt deutlich verkehrsgünstiger als der geplante HWL-Hafen an der Kreuzung Weser - Mittellandkanal.

Das ist derart unwahrscheinlich, dass die Frage, was denn wirklich dahinter steckt, eine ziemlich logische ist.

 

Gleichzeitig gibt es diese „Machbarkeitsstudie 2008“ der Betreiberin des Osnabrücker Stadt-hafens, die Stadtwerke Osnabrück AG, in der eine Verlagerung des Osnabrücker Hafens untersucht wird und die zu dem Schluss kommt, dass der Osnabrücker Hafen nicht mehr zu halten ist, und eine Verlagerung des Hafens nach Bohmte fordert.

 

Diese Machbarkeitsstudie wurde kurz nach Veröffentlichung wieder zurückgezogen, stattdessen tauchte darauf die „Containerhafen“-Planung auf.

 

Dazwischen lag die Erkenntnis, sich mit Zerhusen, dem Betreiber des Hafens vor Ort, nicht über eine Übernahme seines Betriebes einigen zu können. Damit blockierte der Zerhusen-Hafen aber den in der Machbarkeitsstudie gefundenen Wunschstandort, weil die Wasser- und Schifffahrtsämter einem zweiten Hafen in so kleiner Distanz zu einem bestehenden zur Vermeidung von Konkurrenz keine Genehmigung erteilen dürfen.

 

Einem Containerhafen aber schon, vorausgesetzt er ist keine Konkurrenz. Also wurde der Fa. Zerhusen die Erlaubnis zum Containerumschlag entzogen (was rechtlich nicht unumstritten ist). Außerdem wurde ihr eine mehrjährige Veränderungssperre auferlegt.

 


Nun fragen wir uns, ob es Verschwörungstheorie ist oder gesunder Menschenverstand, wenn man da einen Zusammenhang vermutet.

 

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