Neuer Containerhafen in Marokko - Auswirkungen auf Bohmte?
Die weltweite Containerschifffahrt ist einerseits ein einträgliches Geschäft (sonst würde das ja keiner machen), andererseits - oder gerade deshalb - ist sie auch ein sehr begehrtes Geschäft, was die Konkurrenz fördert und den erhofften Ertrag wiederum schmälert. Der Markt ist hart umkämpft, viele neue Anbieter drängen nach vorn und machen Druck.
So der neue Containerhafen Tanger-Med in Marokko. Im Jahr 2020 soll der neue Hafen, der von Europas größtem Hafenlogistiker, der Bremer Eurogate-Gruppe betrieben wird, seinen Betrieb am Mittelmeer eröffnen. Mit geplanten 3,5 Mio TEU pro Jahr wird der Hafen große Auswirkungen auf die europäischen Warenströme haben. Während sich die großen Megafrachter bislang auf den anstrengenden und für sie nicht ganz ungefährlichen Weg durch Nordatlantik und Nordsee machen mussten, um Europa zu bedienen, sollen sie in Zukunft ihre Stärken nur auf den großen Strecken ausspielen und ihre Fracht im Mittelmeer umschlagen. Den Weitertransport übernehmen dann kleinere Schiffe oder andere Verkehrsträger.
Das hat Auswirkungen auf Warenströme und Logistikketten.
Wie Die Tageszeitung schreibt, würden die Nordrange-Häfen, insbesondere der Hamburger Hafen, der lange Zeit führend im Umschlag von Seecontainern war, darunter leiden. Er würde zu den Verlierern der Umstrukturierung gehören und deutlich weniger Container umschlagen.
Ausgerechnet die Nordrange-Häfen und da ausgerechnet der Hamburger Hafen sind aber das angebliche Hauptziel (Hauptdestination) des geplanten Containerhafens in Bohmte. 3/4 aller Transporte sollen zwischen Hamburg und Bohmte erfolgen. Der Bohmter Hafen ist also mehrheitlich auf den Hamburger Hafen hin ausgerichtet. Wenn der Probleme bekommt, bekommt es der Bohmter Hafen auch.
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