In Bohmte soll ein Containerhafen entstehen. Dazu werden über 20 Mio € an Steuergeldern verplant.
Das Problem dabei: Es gibt deutliche Kritik an dem Projekt.
Doch obwohl wir diese Kritik mehrfach gegenüber der Hafengesellschaft und allen Beteiligten geäußert haben, haben wir keine befriedigende Antwort darauf bekommen. Unsere Erwiderung vom 7.8.2018 ist bis heute unbeantwortet geblieben.
Hauptpunkt unserer Kritik:
Der Nachweis der Wirtschaftlichkeit eines Containerhafens an dem Standort Bohmte ist bislang nicht erfolgt. Dabei spricht einiges gegen das Projekt:
- Die Brückendurchfahrtshöhen vor allem des Dortmund-Ems-Kanals (DEK). Containertransporte sind von Bohmte aus in Richtung Westen (ZARA-Häfen) nur ein-, in Richtung Osten (Hamburg) nur zweilagig möglich. Das ändert sich voraussichtlich in absehbarer Zeit auch nicht, Brückenanhebungen sind im BVWP 2030 schon im Vorfeld ausgeschieden.
- Berufsverbände fordern Brückenanhebungen, da ohne sie kein wirtschaftlicher Containerverkehr auf den nordwestdeutschen Kanälen möglich ist.
- Keine Nutzbarkeit der Kostendegression durch größere Transporteinheiten, wie z.B.die Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (S. 15) fordert.
- Oder z.B. die PLANCO-Untersuchung „zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit der Binnenhäfen“ aus dem Jahr 2013.
Die HWL-GmbH reagiert auf unsere Kritik, indem sie behauptet, dass lediglich ¼ der Verkehre in Richtung Westen erfolgen soll. Das deckt sich nicht mit der bisherigen Ausrichtung von Gütertransporten auf dem Wasser. Im Hafenkonzept Niedersachsen vom 20.2.2007 findet sich der Hinweis, dass Warentransporte auf dem Wasser von und nach Osnabrück und Oldenburg stärker in Richtung Westen als in Richtung Osten stattfinden. "Vergleichsweise hohe Anteile der ARA-Häfen sind in Oldenburg und
Osnabrück feststellbar", (S. 43). Die Aussage, dass 75% nach Osten gehen, deckt sich also nicht mit den bisherigen Daten. Die Orientierung der Unternehmen in der Region erfolgt anscheinend vorwiegend in Richtung Westen.
Trotzdem halten die Beteiligten eisern an dem Projekt fest.
Daher haben wir, die Bürgerinitiative, die Initiative ergriffen, und das Verkehrswissenschaftliche Institut der Universität Münster als unabhängige und wissenschaftlich anerkannte Einrichtung mit der Erstellung einer Potenzialanalyse für einen Containerhafen in Bohmte beauftragt.
Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass ein Containerhafen in Bohmte keinen Sinn macht:
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