Bürgerbeteiligung beim neuen Hamburger Hafenentwicklungsplan

Hamburger Hafenkonzept wird überarbeitet

Mit einem neuen Hafenkonzept soll der Hamburger Hafen wieder flott gemacht werden. Diesmal sogar mit Bürgerbeteiligung.
Mit einem neuen Hafenkonzept soll der Hamburger Hafen wieder flott gemacht werden. Diesmal sogar mit Bürgerbeteiligung.

Der Hamburger Hafen hatte und hat viele Probleme, aber bislang immer nur eine Antwort: Wachstum. 

Schiffe werden immer größer, die Elbe tiefer, Kaianlagen, Kräne und Lagerflächen immer höher, breiter, schneller, weiter.

Doch diese Entwicklung verlagert viele Probleme, sie löst sie nicht. Und - wie sich im Laufe der Zeit immer stärker herausstellt - sie schafft neue. Die Dynamik des Flusses lässt Elbvertiefungen schon nach kurzer Zeit wieder versanden, Hafenflächen fressen sich durch Siedlungen, LKW-Verkehr und Schiffs-Abgase ziehen sich durch das gesamte Stadtgebiet und verpesten die Luft.

Hinzu kommt, dass sich die wirtschaftliche Situation des Hafens in den letzten Jahren trotz Expansion kontinuierlich verschlechtert hat. Probleme des weltweiten Handels, politische Unsicherheiten, Klimawandel und Digitalisierung haben sich gegenseitig zu einer kritischen und undurchschaubaren Materie verdichtet. Im Vergleich mit anderen Seehäfen ist der Umschlag im Hamburger Hafen deutlich zurückgegangen.

Das Hamburger Weltwirtschaftsinstitut hatte im Mai 2020 eine Studie über die Zukunft des Hamburger Hafens veröffentlicht, die dazu rät, die alte Ideologie des immerwährenden Umschlagmengenwachstums aufzugeben. Stattdessen sei es an der Zeit, den Hafen zu transformieren, um ihn für die Anforderungen der nächsten Jahrzehnte zu ertüchtigen. Mit alten Antworten könnten keine neuen Fragen gelöst werden.

Die Freie und Hansestadt Hamburg hat nun reagiert und möchte einen neuen Hafenentwicklungsplan aufstellen, der den bisherigen aus dem Jahr 2012 ablöst.

Das Interessante daran: Der neue Plan soll nicht mehr nur von "Experten", sondern zusammen mit den Bürgern entwickelt werden. Alle Hamburger Einwohner sind aufgerufen, sich an der Entwicklung des Hafenplans zu beteiligen. Hamburg hat dazu eine eigene Webseite (Hafen2040Hamburg.de) geschaltet.

Nun hat diese Beteiligung zwar auch ihre Mängel - beispielsweise die strenge Vorgabe der Fragen und Themensetzung (wenn man schon neue Wege geht, sollte man diese nicht gleich wieder einschränken) - aber immerhin scheint schon von dieser eingeschränkten Bürgerbeteiligung so viel Unsicherheit auszugehen, dass sich die Lobbyisten regen, z.B. die IHK Hamburg, die ebenfalls eine Webseite mit Bürgerbeteiligung anbietet, die sich "Hamburg2040.de" nennt, also zum Verwechseln ähnlich mit der städtischen Seite.

Nun ist Bohmte nicht Hamburg, aber für eine kleine Gemeinde wie Bohmte bedeutet das Hafenprojekt durchaus eine Wegmarke. Hier werden Weichen für die Zukunft gestellt. Die Frage ist, ob man diese Weichenstellung den "Experten" überlässt, oder ob es nicht doch vielleicht eine gute Idee ist, die Bürger zu fragen?

In Hamburg sollen die Bürger jetzt beteiligt werden, nachdem Politik und Wirtschaft die Sache bislang eher lieber unter sich ausgemacht hatten. Was nicht immer so toll funktionierte und zu den bekannten Problemen führte.

Und in Bohmte?

Da bleibt man lieber unter sich und ignoriert die Bürger. Seit August 2018 haben wir keine Antwort auf unsere Fragen bekommen. Auch die neue HWL-Geschäftsführerin, Frau Susanne Schlüter, bleibt leider stumm.

Wir möchten die HWL-GmbH und die beteiligten Politiker daher nochmals aufrufen, einen Runden Tisch mit allen Beteiligten zu installieren, bei dem alle Fragen und vor allem: Antworten auf den Tisch kommen.


kurze Antwort

IRENE ist tatsächlich eine Hafenbarkasse, aber nicht aus Hamburg, sondern aus Cherrueix, ein Ort am Ärmelkanal in Frankreich. Touristen wurden damit rund um die Bucht des Mont-Saint-Michel gefahren, Frankreichs imposante Klosterinsel in der Bretangne / Normandie.

Für den Tourismus war 1896 ein Damm zwischen Festland und Insel aufgeschüttet worden, der Meeresströmungen unterbrach, was dazu führte, dass die Bucht versandete. Daher die Räder unter der Barkasse.

Heute ist der Damm abgerissen und durch eine Brücke ersetzt worden, damit die Klosterinsel wieder Insel wird.

Wer will, kann durchaus Parallelen zu unserem Hafenthema finden.

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Kommentare: 3
  • #1

    Frau (Freitag, 22 Oktober 2021 09:41)

    Was ist das denn für ein lustiges Fahrzeug auf eurem Bild? Ist das eine Hamburger Hafenbarkasse?

  • #2

    Harald B. (Freitag, 22 Oktober 2021 21:28)

    IRENE ist ja wirklich fantastisch. Habt ihr noch mehr Fotos?

  • #3

    Hein Blond (Samstag, 23 Oktober 2021 18:04)

    ist irene echt oder ein trick?